
Creator im Gespräch: Dirk Fehse - von der DDR und Entrepreneurship
Mit www.paulcamper.de hat Dirk Fehse eine erfolgreiche Vermittlungsplattform zur privaten Vermietung von Wohnmobilen aufgebaut und es sogar zum Marktführer in Europa gebracht. Wo er heute steht, wie er dort hingekommen ist, was ihn antreibt und warum es dabei viel mehr um Glück und Erfüllung, als um Entrepreneurship ging, das hat er uns im Interview bei Creators Clan erzählt.
Der heute 38-jährige Gründer wuchs im Süden von Brandenburg, damals noch Teil der DDR, in einem kleinen Dorf auf. Bis zur 10. Klasse besuchte er das Gymnasium, ehe er, geprägt von seinen Eltern und dem damaligen Leben in Ostdeutschland, von der Schule abging um eine Ausbildung zu beginnen. Die Perspektive für eine Zeit nach dem Abitur fehlte ihm in jungen Jahren einfach – wie wahrscheinlich viele Jugendliche auch heute, hatte Dirk nicht wirklich eine Idee was er mit dem Abitur eigentlich anfangen soll. Also lieber etwas Handfestes machen. So landete er in einem Konzern und absolvierte eine Ausbildung zum Kaufmann. Dass die Arbeit dort allerdings nicht zu ihm passt merkt er ziemlich schnell. Aber er zeigt auch zum ersten Mal sein Durchhaltevermögen, beendet seine Ausbildung erfolgreich und im Konzern möchte man ihn gern behalten. Er entschließt sich also weiterhin dort zu arbeiten, schließlich lockt ihn auch die bessere Bezahlung nach der Ausbildung. Nach einem Jahr ist dann aber endgültig Schluss, Dirk beschließt “Wenn nicht jetzt, dann nie” und kündigt seinen sicheren, komfortablen Job. Wirklich einen Plan hatte er damals nicht. Es folgen Zivildienst und das Fachabitur auf zweitem Bildungsweg. Mittlerweile sieht er das Abitur lediglich als Eintrittskarte, den nächsten Schritt zu gehen und neue Türen zu öffnen. So beginnt er dann im Oktober 2004 ein Studium zum Dipl. Kaufmann.
Aber auch im Studium schleicht sich nach einer gewissen Zeit wieder dieses Gefühl ein. Freunde, Gesundheit, Uni eigentlich läuft doch alles gut, aber wirklich glücklich fühlt Dirk sich nicht. Der Wunsch nach einem Tapetenwechsel treibt ihn, in Verbindung mit einem Auslandssemester, ans andere Ende der Welt – Australien. Tatsächlich kommt er hier auch zum ersten Mal mit dem Thema Camper in Berührung. Drei Monate lang lebt und reist er in seinem Van durch das Land und verliebt sich in die Flexibilität, die Mobilität und die Freiheit, die das Leben im Wohnmobil mit sich bringen und später den Grundstein für Paul Camper legen sollten. Vor allem macht er die Erfahrung, dass es gar nicht so sehr darum geht, wie viel man hat sondern darum, wie viel man braucht um glücklich zu sein. Um diese Verbindung zu sich selbst zu finden ist er weit gereist, aber diese Erfahrungen sind einmalig und für ihn auch heute noch sehr wichtig. Für Dirk ist klar, jeder junge Mensch sollte mal für eine gewisse Zeit ins Ausland, neue Länder und Kulturen entdecken und vor allem auch dadurch schätzen lernen, wie gut es uns zuhause geht. Er kehrt zurück nach Deutschland und spielt mit dem Gedanken wie er mit dem Studium weiter macht. Aber sein Macher-Gen und die Disziplin, Dinge im Leben durchzuziehen sind stärker als seine Zweifel am Studium.
Aus heutiger Sicht war es vernünftig sein Studium abzuschließen meint Dirk. Auch als Unternehmer geht es oft darum, dranzubleiben, nicht aufzugeben und sich von Zweifeln und Ängsten nicht unterkriegen zu lassen. Sein Pflichtprogramm führte in zu einer Wirtschaftsprüfung, vor allem wegen seines Studienschwerpunkts Accounting. Er überzeugte mit guten Leistungen, auch wenn er kein sonderlich großes Interesse daran hatte und sich nach wie vor auf der Suche nach seinem beruflichen Glück befand. Als er noch während seines Praktikums einen Job im Unternehmen angeboten bekam, sagte er kurzerhand zu und begann als Wirtschaftsprüfer zu arbeiten. Drei Jahre sollte es dauern, bis ihn die erste und einzige Lebenskrise auf neue Wege führen sollte. Dirk realisierte, dass die Welt in der er sich befand, nicht die war in die er gehörte. Er begab sich auf die Suche nach einer Tätigkeit in der er einen Sinn empfindet. Dabei dachte er eigentlich gar nicht daran selbst Unternehmer zu werden. Wie der Zufall will, kam er über einen Hinweis zu einem Workshop für Design Thinking am Hasso Plattner Institut.
In diesem Workshop sollte er 30 Leute vor sich sehen, die alle Unternehmer werden wollten, aber keiner von ihnen hatte wirklich eine Idee. Er hingegen hatte schon viel mehr als eine Idee. Bereits seit 2010 hatte Dirk seinen eigenen Camper namens Paul ausgebaut und an andere verliehen. Nur eben bisher nie mit dem Anspruch Unternehmer zu werden. Früher fehlte ihm es oft an Selbstvertrauen sagt er. Genau das braucht es aber für erfolgreiches Unternehmertum. Durch seine Erfahrungen im Ausland, im Zivildienst und im ersten richtigen Job nach dem Studium hatte er sich aber auch weiterentwickelt. Er erkannte, dass die Voraussetzungen und Chancen für eine Unternehmensgründung nirgendwo so gut sind wie in Deutschland. Und so machte er seine Leidenschaft zum Beruf und startete am 01. Januar 2013 Paul Camper als Vermittlungsplattform. Im Oktober 2013 waren sie ein 2-Mann-Team geworden und machten das Unternehmen zur GmbH. Seitdem versucht er mit seinem Schaffen Sinn zu stiften, nachhaltig etwas zu bewegen und gleichzeitig Menschen dabei eine gute Zeit zu ermöglichen. Dirk sieht die Vermieter auf seiner Plattform als Kleinunternehmer wie beispielsweise bei AirBnB auch. So werden noch viel mehr Menschen zu unternehmerischen handeln motiviert und durch die Challenge Unternehmertum herausgefordert. Mit einer Idee von der man wirklich überzeugt ist, einer ordentlichen Portion Motivation und der “Let’s-go-Mentalität” wie Dirk sie verkörpert, lässt sich viel bewegen. Er macht es bereits vor.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen und in seinem Leben hat sich einiges entwickelt. Dirk wird weiter an der Erfolgsgeschichte von Paul Camper schreiben und wer weiß wohin die Suche nach Erfüllung in seinem täglichen Tun ihn noch führt. “Veränderungen willkommen heißen” ist sein abschließender Tipp.
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Unternehmerische Grüße und auf bald,
dein Team vom Creators Clan